Das Schlachtfeld heute
Auf dem linken Bild sind Bäume zu sehen, die schon während der Schlacht von Waterloo standen. Heute sind sie in einem schlechten Zustand, in ihren Stämmen können die Einschläge der Gewehrkugeln vom 18. Juni 1815 entdeckt werden. Auch wenn viele private Initiativen damit beschäftigt sind das Schlachtfeld zu konservieren, müssen wir jedem Interessierten empfehlen, dass Schlachtfeld möglichst bald zu besuchen.
Lion Mound
Im Besucherzentrum bekommt der Besucher die Ereignisse des 18. Juni 1815 vermittelt. Eine audiovisuelle Präsentation auf einem Modell des Schlachtfelds erläutert detailliert den Verlauf des Kampfes.
Danach entführt ein kurzer Film in die Schlacht. In dem Film verschlägt es eine Gruppe von Kindern in die Wirren der Schlacht. Spielszenen und Szenen aus dem Film "Waterloo" werden miteinander vermischt um auch Kindern spielerisch einen Eindruck der Schlacht von Waterloo nahe zu bringen.
In dem 1912 errichteten Panorama von Louis Dumoulin wirft man auf 110 x 12 Meter, das drittgrößte in Europa, einen Blick auf das Schlachtfeld. Die Ausmaße und die im Hintergrund laufenden Schlachtgeräusche vermitteln ein eindrucksvolles Bild der Schlacht.
Im Wachsmuseum darf man Napoleon, seine Generäle, Wellington und Blücher am Vorabend der Schlacht in voller Lebensgröße bewundern.
Der Buchladen und Souvenirshop lassen das Herz jedes Napoleonfans höher schlagen. Modelle, Bücher, Repliken und unzählige Bilder sind eine wahre Fundgruppe für Sammler und Geschichtsinteressierte.
Im Garten des Besucherzentrums wird regelmäßig die Bedienung einer Kanone dargestellt. Die in authentischen Uniformen gekleideten Darsteller stehen für alle Fragen zur Verfügung. Es wird jedoch dringend geraten die Ohren während des Schusses zu schützen.
L'Aigle blessé
Nur 250 Meter von Belle Alliance entfernt findet man einen bronzenen Adler mit zerfetzten Schwingen. Das letzte Karre der kaiserlichen Garde leistete erbitterten Widerstand an der Stelle wo heute dieses beeindruckend Denkmal steht. General Cambronne stritt hier. Während der Schlacht bei Waterloo war er Kommandant des 1. Chasseur-Regiment der Alten Garde. Ob er den vielzitierten Ausspruch „Die Garde stirbt, aber sie ergibt sich nicht.“ tatsächlich in dieser prekären Situation tätigte, wird wohl niemals endgültig geklärt. Der verwundete Adler wurde von dem französischen Künstler Jean-Léon Gérôme erstellt und am 18. Juni 1904 errichtet.
Hougoumont
Das Anwesen wurde während der Schlacht zum größten Teil zerstört. Nach 1815 versuchte man es wieder zu nutzen, es wurde aber nie wieder in voller Pracht aufgebaut. Aufzeichnungen über Hougoumont aus der Zeit vor der Schlacht sind kaum vorhanden. Darstellungen des Gebäudes wurden erst nach der Schlacht erstellt und unterscheiden sich teilweise sehr stark.
Die Gebäude im nördlichen Teil des Komplexes sind zerstört und man kann ihre Position und das Aussehen nur noch erahnen. Das nördliche Tor existiert heute nicht mehr.
Geht man aus dem südlichen Tor heraus, so erreicht man den Bereich des heftig umkämpften Wäldchens. Der Wald existiert heute nicht mehr, aber drei alte Baumriesen stehen noch mahnend an seinem Platz. Leider sind die Bäume bereits abgestorben und früher oder später werden auch sie verschwunden sein. Jetzt besteht aber noch die Möglichkeit zahlreiche Einschusslöcher in ihrer Rinde zu sehen.
Links vom südlichen Tor befindet sich die lange Mauer. Diese 2 Meter hohe Mauer umgab den Park des Anwesens, diente als Schutzwall für die alliierten Soldaten und bildete ein fast unüberwindbares Hindernis für die angreifenden Franzosen.
Mont-Saint-Jean
Der große Hof liegt direkt an der Strasse von Brüssel nach Charleroi. Bereits im 11. Jahrhundert stand dort ein Gebäude, welches später von den Tempelrittern übernommen wurde. Nach dem Ende der Tempelritter fiel der Hof in die Hände der Malteser. Diese bauten 1778 den heutigen Gebäudekomplex.
Mont-Saint-Jean wurde während der Schlacht von Wellington als Lazarett genutzt. Da sich der Hof in der Mitte der alliierten Stellung befand und das Hauptziel des französischen Angriffs bildete, wurde die Schlacht von den Franzosen nach dem Hof benannt. An der Mauer des Gebäudes hängt heute eine Gedenktafel, die an das Royal Army Medical Corps erinnert.
La Haie Sainte
Mehr als 1.000 alliierte Soldaten verteidigten den Hof, etwa 40 überlebten die Schlacht. Als die Franzosen den Hof nach erbitterten Kämpfen einnehmen konnten, war es bereits zu spät. Mit dem Auftauchen der Preußen war der Hof praktisch wertlos geworden.
Der Gebäudekomplex wurde nach der Schalcht restauriert und ist bis heute fast unverändert. La Haie Sainte ist heute im Privatbesitz. Ein paar Meter in Richtung Norden befindet sich Gordons Denkmal. Von dieser Stelle überwachte Wellington die Schlacht und hier wurde sein Adjutant Gordon tödlich verwundet.
Belle-Alliance
Folgt man der Strasse nach Charleroi, so findet man auf der linken Seite das Monument für Victor Hugo. Hugo besuchte das Schlachtfeld mehrere Male und verarbeitete die Augenzeugenberichte in seinem Roman Les Miserables.
Unweit von Belle-Alliance befindet sich auch das Denkmal des verwundeten Adlers (L'Aigle blessé). Der Adler hält in einer Kralle eine Fahne, während er die andere zum Kampf erhoben hat. Das Denkmal wurde 1904 an der Stelle errichtet wo das letzte französische Karree stand und zusammengeschossen wurde.
L'Caillou
Plancenoit
Heute erinnert ein von Schinkel entworfenes Monument an die gefallenen Preußen. 1832 wurde es zerstört. Nach der Wiederherstellung umgab man das Denkmal mit einem hohen Zaun.
Papelotte
Am Ende des Hohlwegs steht man vor dem Gehöft Papelotte. Das sich heute im Privatbesitz befindliche Gehöft wird jetzt als Ponyhof genutzt und befindet sich heute in einem ausgezeichneten Zustand. Der Turm über dem Haupteingang wurde jedoch erst später gebaut. Während der Schlacht gelang es den Franzosen mehrmals den Hof zu erobern. Mit dem Eintreffen der Preußen musste Papelotte aufgegeben werden.
Waterloo - Wellington Museum
Mehr Informationen zum Museum auf ww.museewellington.be.